Sexualität und Intimität nach der Prostatektomie? Wie geht das?
Prostata-Krebs ist einer der häufigsten Krebsarten bei Männern. Bei der Entfernung des Karzinoms wird oft Nervengewebe zerstört, dass unmittelbar wichtig für die Erektionsfähigkeit ist. Häufig sind Männer nach der Operation inkontinent und können keine vollständige Erektion mehr erreichen.
Für viele Paare bedeutet das oft auch das Ende jeglicher Sexualität und Intimität. Das müsste nicht sein, wenn es dem Paar gelingt, diese körperliche Behinderung in Ihre Erotik zu integrieren.
Hilfreich dazu ist die klare Unterscheidung verschiedener „Bereiche“:
– Sexualität. Umfasst Funktionen wie Fruchbarkeit, Bindung, Spiel mit sexueller Erregung.
– Geschlechtsverkehr. Ein (kleiner?!) Teil von Sexualität.
– Intimität. Zustand tiefster Vertrautheit. Eigene Grenzen überwinden, während jemand nahestehendes dabei ist.
– Erotik. Das Spiel mit sexueller Erregung.
Leider werden in unserer Kultur alle vier Bereiche mehr oder weniger gleichgesetzt. Sex ist gleich Geschlechtsverkehr, man ist intim und macht erotische Handlungen aneinander.
Mit dieser Überzeugung ist es nur folgerichtig, dass es keine Intimität und keine Erotik geben „kann“, wenn Geschlechtsverkehr nicht mehr möglich ist, .
Allerdings ist das nur eine Überzeugung, keine Tatsache.
Gelingt es, genau an dieser Überzeugung anzusetzen und neue Spielarten der Erotik und der Intimität zu entwickeln, gibt es auch wieder ein lustvolles Miteinander.
Dazu braucht es etwas Anleitung und Unterstützung, ganz viel Mut und die Bereitschaft, sich auf neue Erfahrungen einzulassen.
Der Link zur Sendung: SR 3 – Die schönste Nebensache der Welt